Social Media

Auf der Suche nach dem Twitter-Phönix: Die Zwischenbilanz.

Publiziert am 10.4.2024 von Barbara Hauert

X, Bluesky, Threads oder LinkedIn: Welche Plattform hat das Potenzial zur Twitter-Nachfolge? Eine Analyse von Die Schwedin.

Steht X vor dem Abgrund, oder kann sich der Kurznachrichtendienst neu erfinden? Welche andere Plattform hat das Potenzial, den Platzhirsch vom Thron zu stossen? Im vierten Teil unserer Recherche erfahren Sie, welche Social-Media-Kanäle im Februar von Schweizer Medienschaffenden am häufigsten genutzt wurden. Nach drei Monaten intensiver Analyse ziehen wir eine erste Zwischenbilanz. 

Welche Plattform setzt sich durch – LinkedIn, Bluesky, Instagram Threads oder eben doch X, trotz Elon Musks umstrittenen Veränderungen? Unsere Kund:innen haben uns diese brennenden Fragen gestellt, weil sie wissen wollen: Sollen wir X weiterhin nutzen? Wo erreichen wir Medienschaffende am besten? Hat sich unser Publikum bereits auf alternative Plattformen verlagert?

Deshalb haben wir während drei Monaten die Posts von 38 ausgewählten Medienschaffenden auf allen vier Plattformen analysiert. Darunter sind 25 Medienschaffende aus der Deutschschweiz, 8 aus der Romandie und 5 aus dem Tessin.

Hier ist das Resultat für Februar 2024: 

X unangefochten, Newcomer chancenlos

Vergleicht man die ersten beiden Monate des Jahres 2024, zählen wir im Februar auf X 140 zusätzliche Posts als im Vormonat, publiziert von 22 der 25 Journalist:innen. An zweiter Stelle steht LinkedIn, die Plattform wurde im Februar von insgesamt 16 Medienschaffenden genutzt, das sind sechs mehr als im Vormonat. Im Gegensatz dazu ist auf Bluesky deutlich weniger los: Wir zählen 75 Posts weniger und die Anzahl Nutzende hat sich um zwei Personen reduziert. Nur drei Personen nutzen Threads. 

In der Romandie und im Tessin ist die Situation mit dem Vormonat vergleichbar. Während in beiden Regionen alle Medienschaffenden X nutzen, scheint LinkedIn nur in der Romandie ein Thema zu sein, wo 5 von 8 Personen aktiv sind. Niemand nutzt Bluesky oder Threads. In der Romandie wurden insgesamt 171 Posts veröffentlicht, d.h. 7 Posts mehr als im Vormonat. Im Tessin waren es 381 Posts, d.h. 21 Posts weniger als im Vormonat. 

Bluesky und Threads – nur ein Experiment?

Unser Zwischenfazit: Für Schweizer Medienschaffende ist X nach wie vor der Favorit unter den Social-Media-Plattformen. In der Deutschschweiz wurde zwar mit Bluesky und Threads experimentiert, die Zahlen sind aber bereits wieder rückläufig. Die Nutzung von Bluesky und Threads in der Westschweiz und im Tessin ist nicht erwähnenswert. 

Haben die vermeintlichen X-Alternativen noch eine Chance oder ist der Hype vorbei? Wir fragen nach und nehmen die fünf Medienschaffenden aus dem zweiten Teil unserer Blogserie (Auf der Suche nach dem Twitter-Phönix: Der Röstigraben.) nochmals ins Visier. Sie alle äusserten sich X-kritisch und einige riefen ihre Follower:innen dazu auf, ihnen auf anderen Kanälen zu folgen.

Oliver Fuchs vom Beobachter bleibt konsequent bei seiner Entscheidung, X den Rücken zu kehren. Er nutzte ausschliesslich Bluesky.

Patrizia Laeri, Elexx, hat sich im November von X verabschiedet und kommuniziert seither mehrheitlich über Threads. Allerdings werden es mit der Zeit immer weniger Beiträge – im Februar waren es nur noch sechs Posts.

Elia Blülle von der Republik verabschiedete sich Mitte Dezember von X, wurde aber schon im Januar wieder schwach und veröffentlichte wieder Posts auf der Musk-Plattform. Auf Bluesky ist Blülle weiterhin aktiver, hat aber im Februar wieder deutlich mehr auf X gepostet. 

Auch Tech-Journalist Thomas Benkö beteiligt sich seit der Musk-Übernahme aktiv am Diskurs über mögliche X-Alternativen. Auf seinem Blog schreibt er: “Egal was man über Musk denkt, als Journalist ist man weiter auf Twitter angewiesen: Vor allem bei internationalen Themen erfährt man hier vieles zuerst.” Benkö postete im Februar deutlich mehr auf X und verzichtete fast vollständig auf Bluesky. Threads nutzte er nur für wenige private Posts.

Auch Fabian Eberhard, stellvertretender Chefredaktor des SonntagsBlick, schreibt uns auf Anfrage: “X wird leider schlechter und schlechter, die Algorithmen spülen zunehmend rechte Hassaccounts an die Oberfläche. Trotzdem bleibt für mich X die drängendste Plattform, sowohl was die Aktualität betrifft als auch die Präsenz von Meinungsführerinnen und Meinungsführern. Die neuen Player wie Bluesky, Mastodon oder Threads können X bis heute nicht ersetzen.” Er hat die neuen Plattformen ausprobiert, im Februar aber nur noch X genutzt.

Der Plattform-Battle

X bleibt also der Highlander unter den Kurznachrichtendiensten. Das zeigen auch die Zahlen: Mit 540 Millionen monatlichen Nutzenden dominiert die Plattform den Markt. Jedoch lässt sich ein deutlicher Rückgang von 30 Prozent in den letzten Monaten beobachten.

Bluesky, seit Februar 2023 am Start, konnte anfangs durch seinen dezentralen Ansatz und Verärgerung vieler über Elon Musks Vorgehen punkten. Anfangs Jahr stagnierte die Plattform allerdings bei überschaubaren 3 Millionen Nutzer:innen. Das Wachstum wieder angekurbelt hat der freie Zugang zu Bluesky Anfang Februar. Seither hat die Plattform weitere 2 Millionen Nutzende hinzugewonnen, wie Bluesky selbst mitteilte. 

Instagram Threads startete im Juli 2023 und hat bereits in den ersten fünf Tagen die 100-Millionen-Marke erreicht. Mit heute 130 Millionen monatlichen Nutzer:innen liegt Threads zwar noch weit hinter X, sorgte aber vor allem im Dezember für Furore – dank massiver Werbung und der Expansion nach Europa.

Fazit

Auf internationaler Ebene wachsen Threads und Bluesky, sind aber noch lange nicht etabliert. X hingegen profitiert von bisherigen Gewohnheiten, kämpft aber mit sinkender Nutzung . In der Schweiz zeigt sich ein deutliches Bild: Auf X spielt die Musik. Die neuen Plattformen haben sich bei den Medienschaffenden noch kaum etabliert. 

Und was ist mit LinkedIn? Viele Schweizer Journalistinnen und Journalisten sind dort aktiv, aber der Fokus liegt auf beruflichem Austausch und Netzwerkpflege, nicht auf tagesaktuellen News.

Was bedeutet das für die Medienarbeit von Unternehmen?

X ist zwar angeschlagen, aber vorerst die wichtigste Plattform für Unternehmen, um Medienschaffende zu erreichen. Behalten Sie Bluesky und Threads im Visier und, wenn noch nicht bereits erledigt, erstellen Sie ein Profil und sichern Sie Ihren Profilname.

So geht’s weiter

Wir lassen die Recherche vorerst ruhen und werfen im zweiten Halbjahr 2024 erneut einen Blick auf die Dynamik der Social-Media-Landschaft. Wie wird sich X in den kommenden Monaten entwickeln? Können Bluesky und Threads doch noch die Gunst der User:innen gewinnen? Und welche Rolle spielt LinkedIn dann bei den Medienschaffenden?

Wie es weitergeht mit Bluesky, Threads, LinkedIn und X? Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Lesen Sie in der Zwischenzeit den Auftakt unserer Blog-Serie sowie die ersten beiden Teile unserer Recherche: 

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